Das Rotkehlchen ist ein eher kleiner Singvogel von rundlicher Statur. Der Rücken und die Flügeldecken sind olivbraun gefärbt, wobei der Bauch deutlich heller und gräulich-weiß erscheint. Die Brust ist Rostrot gefärbt, auf die der Name des Rotkehlchens zurückzuführen ist. Die leuchtende Farbe zieht sich bis über den Schnabel hin zu den Augen. Aufgrund dieses auffälligen Merkmals ist das Rotkehlchen sehr eindeutig bestimmbar. Eine Besonderheit sind auch die auffällig großen schwarzen Augen, die bei Dämmerung für ausreichenden Lichteinfall sorgen. Als einer der häufigsten Singvögel in unseren Breiten ist das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), auch mit seinem Gesang allgegenwärtig.
Der Gesang beginnt mit einigen hohen, klaren Tönen und verfällt dann in eine schnellere, zwitschernde Strophe, die einen etwas melancholischen Klang besitzt. Sehr charakteristisch sind daneben auch die Rufe, die meist in der Dämmerung erklingen, wie eine schnell tickende Uhr: „Tick-tick-tick-tick-tick“. Mit 275 nachgewiesenen, sich fortlaufend ändernden Motiven, ist sein Gesang äußerst variabel. Rotkehlchen zeigen ein ausgesprochen territoriales Verhalten. Im Winter besetzten Männchen und Weibchen getrennte Reviere, die auch durch Gesangsaktivität markiert werden. In der Regel gibt das Weibchen im Januar sein Herbstrevier auf und paart sich mit dem benachbarten Männchen. Ab Mitte Februar kehren die Rotkehlchen aus dem Winterquartier zurück. Der Heimzug setzt sich bis Ende April fort, Der Wegzug setzt Ende August ein und erstreckt sich bis Mitte November. Ringfunde zeigen, dass Überwinterung bei Vögeln in Nordwestdeutschland vorkommt. Das Rotkehlchen ist in Deutschland ein Zugvogel, der vor allem in Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel überwintert. Nur wenige Vögel ziehen bis nach Nordafrika. Ersetzt werden sie im Winter durch Rotkehlchen aus Nord- und Osteuropa, die in Deutschland überwintern.